(TMS)
Metallisch harte Gitarren, die den Kopf spalten, Bassrhythmen, die den Hörer mit hypnotischer Wucht an die Wand pressen, dazu ein Schlagzeug wie ein Presslufthammer und eine männlich-harte Stimme voller Pathos: Rammstein haben es vorgemacht, seither versuchen sich Legionen von Bands daran, in deren übergroße Fußstapfen zu treten und mit geballter Manneskraft die Bühnen zu stürmen. So auch die 2015. gegründete NDH-Band Schlagwetter, der dies auf „Heimkehr“ streckenweise gut gelingt. Die vier Kumpels haben sich, wie ihr Name schon vermuten lässt, zu diesem Zwecke das Thema Bergbau als Leitmotiv gewählt, eine reine Männerdomäne: Besonders im stampfend-tanzbaren Titeltrack „Heimkehr“ funktioniert dies auch hervorragend. Die pathetisch-dramatische Herz-Schmerz-Ballade „Herz steht still“ überzeugt ebenfalls und ist ergreifend. Nähern sie sich freilich dem Thema Sexualität, wie mit „Bückstück“, so wirken ihre Texte nicht provokativ wie wahrscheinlich gewollt, sondern eher pubertär und nach einer Überdosis Testosteron. Was Persiflagen und Spiele mit Rollenklischees betrifft, sind Knorkator einen Schritt weiter. Beinharte NDH-Fans werden das Album lieben, den Rest wird es nicht interessieren.
Karin Hoog
Veröffentlicht: 11/2017
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