Probleme mit hüftsteifen PartygästenüKeiner traut sich, ein Bier zu öffnen und die Tanzfläche ist gähnend leerüKein Grund zu resignieren: es gibt ja Platten wie diese. Der Livemitschnitt vom Jubiläumskonzert in München dokumentiert eindrucksvoll, dass die Herren und Damen Schandmaul nicht nur trefflich die Narrenkappe schütteln, sondern auch die Muskeln spielen lassen können. Die gewohnt eleganten Folkrock-Ohrwürmer werden hier mit mächtig drückendem Schlagzeug und röhrender Gitarre dargeboten, roher, rauer und umweht vom schweren Duft eines brodelnden Konzertsaals. Die Produktion ist amtlich, die Auswahl der 14 Titel ÔÇô vorwiegend Material der letzten beiden Alben ÔÇô exzellent und der Gastauftritt von In Extremo Sänger Micha nicht die einzige ü£berraschung. Wen dieses Album kalt lässt, der dürfte eine ausgemachte Folk- oder Mittelalter-Allergie haben. In der Regel aber wird dieser Silberling jeden Partykeller binnen kürzester Zeit in einen „Hexenkessel“ verwandeln.

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