Man kann ja über die skandinavische Blackmetal-Szene denken was man will, mir als Nicht-Metaller und Freund des gehobenen Lärmfaktors erschienen Gruppen wie Satyricon jedenfalls immer hörenswerter als die für meine Ohren oftmals recht weichspülerische Gothic-Metal-Riege. Satyricon’s „Megiddo“-E.P. beginnt mit einem sehr mutigen Remix von „The Dawn Of A New Age“, ab- oder eher aufgemischt von Apoptygma Berzerk. Und hier prallt so ziemlich alles aufeinander, was sich finden läßt: Industrieller Lärm, Gitarrensounds, die auch von den Chameleons (!) stammen könnten, Synthies, Grunzen, vereinzelnte HipHop Beats und außerdem eine sehr schöne Dive-Parodie im Mittelteil. Jedenfalls hoffe ich doch sehr für den Berzerker, daß es sich dabei um eine Parodie handeln soll, schließlich haben wir mittlerweile 1997 und den Sound kann heute ja wohl wirklich keiner mehr ernst meinen. Black Metal Puristen, denen der „Dawn Of A New Age“- Remix vielleicht doch ein wenig zu weit geht, werden durch die beiden folgenden Titel, „Night Of Divine Power“ (einer Neueinspielung des Titels „The Dark Castle In The Deep Forest“) und einem Livemitschnitt von „Forhekset“ entschädigt. Beim letzten Track, einem Cover des alten Motörhead Gossenhauers „Orgasmatron“, hatte dann neben Apoptygma Berzerk auch Anders Odden (ehemals Cadaver) seine Finger mit im Spiel. / Melechesh sind ein weiterer Vertreter des traditionellen Blackmetal, welcher ausnahmsweise jedoch mal nicht aus Skandinavien kommt. Statt dessen scheint das Quartett eine Art Pionierstellung in Sachen Blackmetal in ihrer Heimat Israel einzunehmen. Die beiden Tracks der Single sind grundsolides Gebolze, versiert dargeboten und mit typischen BM-Geschrei lyrisch unterlegt. Auf modischen Schnickschnack wie ausufernde Keyboard-Parts wurde verzichtet, dafür fließen jedoch Elemente traditioneller mesopotamischer Musik mit ein.
Veröffentlicht: 1997
1997 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1997