Das Martyrium beginnt mit sakralem Chorgesang und läßt ein sehr getragenes, ruhiges Album erwarten. Diese Erwartung wird jedoch nicht erfüllt, denn mit „Inflame My Heart“ liefern die Dänen um Kim Larsen einen Growler mittleren Tempos, der von verhältnismäßig cleanen Gitarren unterstützt wird. „Empty Handed“, der Folgetrack, setzt enorme Energie frei: Mit viel Drive gespieltes Schlagwerk und herrlich „heulende“ Riffs rocken gnadenlos ab. Die Liste ließe sich fortsetzen, denn Saturnus gelingt es, mit jedem Stück eine andere Facette ihres doomigen, Gothic-geschwängerten Könnens zu präsentieren. Mal mit cleanem Gesang, der gar nicht mal so weit von Tiamat entfernt ist, mal mit inbrünstig intonierten Klagegesängen – so oder so schaffen Saturnus Atmosphäre. Das überwiegend gemäßigte Tempo verliert durch häufig verwendete, von akustischen und unverzerrten Gitarren begleitete Intros nicht an Druck. Daß die Grundstimmung eine düstere ist, dürfte angesichts solcher Titel wie „Thus My Heart Weepeth For Thee“ oder „Drown My Sorrow“ klar sein. Daß „Martyre“ bestimmt nicht das letzte ist, das wir von Saturnus hören, dürfte angesichts dieses grandiosen Dutzends erstklassiger, emotionsgeladener Stücke auch klar sein.
Veröffentlicht: 2000
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