(Despotz Records/Cargo)
Wenn die drei Radaubrüder aus Stockholm etwas mehr als ihre bisherigen Alben „Who Do You Voodoo“ und „Animal Woman“ ins Pflichtenheft des Rockbiz einzutragen haben, dann neben dem Aufwärmer für Juliette Lewis sicher den für Kiss. Da kann man doch nur verlieren! Kaum eine Band, die daran nicht gescheitert wäre – und im Nachhinein die eigene Auflösung beantragt hätte. Mit Ausnahme von Iron Maiden, doch das ist eine andere Geschichte. Auf „Aliens“ zeigen sich STAH gut erholt. Und schwanken vorzüglich zwischen dem Anspruch neuzeitlichen Möchtegern (The Hives et al) und dem Verlangen nach dem „real stuff“ (MC5, Stooges, in tendenziell gesitteten Phasen auch „Hotter Than Hell“ oder „Rock And Roll Over“ – von Kiss). Ob und inwiefern sich der Dreier mit seiner permanenten Suche nach einer ironischen Brechung einen Gefallen tut, lässt sich vermutlich nur ab dem dritten Sixpack im Beisein eines Groupies der alten Schule entscheiden, das mehr als nur ein Selfie will. Im Selbstversuch schlägt allerdings nur ein mittelprächtig erigiertes Larifari zu Buche. Flutscht gut, lässt aber die Altvorderen zu sehr vermissen. Wer’s braucht wird selig.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 03/2017
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