Wer hätte gedacht, dass diese Symbiose so wunderbar funktioniert? Im letzten Jahr begab sich Ex-Groovenom-Frontmann Sandro „Sanz“ Geißler auf Solopfade und veröffentlichte ein melodisches Synthpop-Album. Dieses hat er nun in klassicher Rockband-Besetzung neu eingespielt: Auf „We Are Lost“ treffen eingängige Synthpop-Songs auf harte Gitarren, grollende Bässe und wummernde Drums. Das bringt den einen oder anderen richtig fiesen Ohrwurm hervor, der sich einbrennt und nicht mehr loszuwerden ist. Die bisherigen Single-Auskopplungen „We Are Lost“ und „Suck Your Love“ sind ausgezeichnete Beispiel dafür. Besonders der letztere Titel hat einen ordentlichen Wumms und geht gut nach vorne los, bleibt aber dennoch stets sehr melodisch, was vor allem an Sandro Geißlers warmer, emotionaler Stimme liegt, die unter die Haut geht. Aber auch das atmosphärische „Let Us Die“, das durch gefühlsmäßige Tiefe überzeugt und bei dem Schwermut und tiefe Traurigkeit über allem liegen, bleibt sofort hängen, ebenso wie das verzaubernde „Follow Me“, das trotz würdevoller Melancholie niemals kraftlos wirkt. Synth-Rock, bei dem Nostalgie auf Moderne trifft.

Karin Hoog

 

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