Schaut man sich das im düsteren Comicstil gehaltene Cover der aktuellen Sanguis Et Cinis-Veröffentlichung „TH1RTE3N“ an, fühlt man sich zwangsläufig an Cyberpunk erinnert. Zwar spielen die ü»sterreicher keinen Punk, wie hinlänglich bekannt sein dürfte, aber das, was auf dieser Scheibe geboten wird, hat dann irgendwie schon was von Punk, zumindest dahingehend, dass man keine Kompromisse eingeht und die Musik macht, die einem selbst gefällt. So findet man hier nach dem letzten Album „Alright, LetÔÇÖs Rock!“, welches stark Richtung Death Rock tendierte, nun neben ebendieser Spielart des Gothic auch Anleihen aus herkömmlichem Rock und Nu Metal wieder. Und selbst funkige Passagen inklusive Scratcheinlagen wissen den Hörer zu überraschen. Bei „TH1RTE3N“ durfte im Gegensatz zum Vorgänger auch wieder ein Produzent an die Regler. Mit Alex Krull von Atrocity hat man da auch gleich einen nicht ganz unbekannten Namen gefunden. Zwar sind Sanguis Et Cinis nach wie vor eine Szeneband, mit der vorliegenden Veröffentlichung präsentieren sie aber alles andere als eine szenetypische CD. Wer da nicht gewillt ist, zumindest ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen, dürfte sich schwerlich für „TH1RTE3N“ begeistern. Lässt man sich aber darauf ein, wird man feststellen, das Gothic auch fernab von Klischees existiert.
Veröffentlicht: