Review
Artist: Sandy Dillon
Titel: NobodyÔÇÖs Sweetheart
- Artist: Sandy Dillon
- Label/Vetrieb: One Little Indian, Zomba
Sandy Dillon aus Massachusetts hat einiges hinter sich. Die Frau, die für sich beansprucht, ÔÇÜJazz Punk Western BluesÔÇÖ zu spielen, nahm schon vor mehr als zehn Jahren zwei Alben auf, die aber aus unerfindlichen Gründen in den Archiven ihres damaligen Majorlabels verschimmelten. Später arbeitete Sandy lieber mit Ehemann und Produzent Steve Bywater zusammen ÔÇô bis dieser nach ihrer 2001er Platte „East Overshoe“ unerwartet an einem Herzinfarkt starb. Widmungen und Trauerarbeit findet man auf „NobodyÔÇÖs Sweetheart“ jedoch mitnichten, wie der Titel schon andeutet. Dass das Album von der (stimmlich leider schwer überkandidelten) Piano-Ballade „Feel The Way I Do“ eröffnet wird, führt auf die falsche Fährte ÔÇô Sandy Dillon zeigt sich hier als verdammt taffe Lady, die offensichtlich keine Lust dazu hat, irgendwo zwischen Verweisen auf Patti Smith oder Janis Joplin im Neo-Songwriter-Sumpf zu versinken. Vielmehr holt sie zusammen mit ihren Studiomusikern gerne mal (wenn auch verhaltene) Breakbeats, fette Gitarren und blubbernde Farfisa-Orgeln raus, produziert dabei in ganz eigenem Rhythmus pluckernde Hits wie „It Must Be Love“ oder „Shoreline“ (mit Heather Nova als Background-Sängerin) und hat mit „DonÔÇÖt Blame You Now“ sogar einen qualmenden Sixties-Kracher auf der Pfanne. Gerade um dieses Stückes willen sollte Sandy ihr Label zwar noch überzeugen, zumindest bei den launigen Abrissbirnen-Songs über kaputte Beziehungen doch bitte die F-Wörter im Text nicht unkenntlich zu machen ÔÇô ansonsten nimmt eine Platte, deren Anfang eher skeptisch machte, aber für alle ein gutes Ende.
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