(Napalm/Universal)
Sechs Jahre ließen sich Samael Zeit für „Hegemony“. Jahre, die die Schweizer für Detailarbeit nutzten. Denn wenngleich die zwölf neuen Songs oberflächlich brachial, düster und böse klingen, stecken viele Spielereien in den Arrangements, die man erst bei näherem Hinhören wahrnimmt. Seien es elektronische Fragmente, noisige Sounds, aufwendige Drum-Programmings oder all die liebevoll kreierten Orchesterelemente, die „Hegemony“ zum wohl opulentesten und sinfonischsten Samael-Album bis dato machen. Davon abgesehen klingt der Longplayer urverkennbar nach der Schweizer Dark-Metal-Institution und verarbeitet alle Elemente, die man an ihr schätzt. Ob Vorphs grimmigen Grummel- und Fauchgesang, den unermüdlich hämmernden Drumcomputer, rhythmisch-harte Gitarren oder die epischen Keyboards. Ein offensichtlicher Hit wie „After The Sepulture“, „Rain“ oder „On Earth“ fehlt zwar auf Anhieb, doch gibt man dem Album etwas Zeit, kristallisieren sich zahlreiche Highlights heraus. Allen voran „Rite Of Renewal“, „Red Planet“ oder der großartige Rausschmeißer „Helter Skelter“ könnten sich durchaus über Jahre hinweg in der Livesetlist der Eidgenossen festsetzen. Experimente sucht man diesmal zwar vergeblich, doch wer die traditionelle Seite der Band schätzt, wird „Hegemony“ sicher einen Ehrenplatz in der Plattensammlung zuweisen.
Sascha Blach
Veröffentlicht: 11/2017