Rozz Williams dürfte wohl jedem Interessierten als innovativer Christian Death-Gründer bekannt sein, schließlich hat er sich in den letzten Jahren durch Shadow Project und mehr oder weniger neuen Christian Death-Veröffentlichungen hinreichend ins Gedächtnis zurückgerufen. Man könnte vorschnell vermuten, daß hier wieder einmal mit dem guten Namen Rozz Williams veröffentlicht wird, ähnlich wie bei seinem Hardcore-Industrial-Projekt Primature Ejaculation, welches ansonsten ziemlich im U.S. Underground steckengeblieben wäre. Doch dem ist nicht so. Nach der plötzlichen Auflösung von Shadow Project durch Differenzen mit Ehefrau Eva Ortis ist dies ein handfestes neues Projekt. Klangen die neuen Songs auf der ’93er Tour, die schon als Shadow Project/Daucus Karota (ohne Eva O.) betitelt war, noch etwas ungewohnt, so sind sie zu soliden Songs ausgereift. Sie stellen aber ein weiteres Gesicht von Rozz Williams dar und klingen eher rockig und nicht gerade düster. Irgendwie könnten sie glatt aus der Zeit von T-Rex stammen. Dies dürfte wohl auch auf Iggy-Pop-Produzent Hunt Sales zurückzuführen sein. Jedenfalls sind es durchweg runde Songs, mit denen man sich nach mehrmaligem Hören durchaus anfreunden kann. Die Stücke „The Stranger“, „Love Lies“ und „Father Of Temptation“ kann man als gelungen hervorheben. Sie handeln vorwiegend von persönlichen Problemen und der Gefühlswelt von Rozz W. It’s pretty o.k., give it a chance!!!

Veröffentlicht: 1995

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