Review
Artist: Rotoskop
Titel: Revolution:lost
- Artist: Rotoskop
- Label/Vetrieb: Indigo, Nois-O-Lution
Zwei Worte sollten genügen, um das Debütalbum des in der Ruhrgebietsmetropole Essen residierenden DJs und Musikers Rotoskop treffend zu umreißen: Absolut filmreif. Von der ersten Sekunde an baut das Album eine fast sichtbare Atmosphäre auf und erzeugt mit seiner Mischung aus ambienten, soundtrackhaften Elektrocollagen, einem Hauch Industrielärm und mal stampfenden, mal verspielten Beats in einer Tour Bilder vor dem geistigen Auge, die im Verlauf der 15 Tracks die unterschiedlichsten Formen annehmen. Diese für ein Debüt überraschende Homogenität ist um so verwunderlicher in Anbetracht dessen, daß der Essener auf jedem der Tracks mit einem anderen Künstler zusammengearbeitet und dieser dem jeweiligen Track zwangsläufig seinen Stempel aufgedrückt hat. Trotzdem kann man attestieren, daß sich keiner der Gastsänger ÔÇô als da wären Philip Boa, Jim Foetus, David Woodward (Experimental Pop Band), Ruby, Lilith Milk sowie Bruder & Kronstädta aus Berlin ÔÇô unangenehm in den Vordergrund drängt ÔÇô alle scheinen sich respektvoll dem Konzept unterzuordnen. Das sah so aus, daß Rotoskop seine unfertigen Tracks unverbindlich und ohne Versprechungen zu machen, in die Welt hinaus gesandt hat, um sie anderen Künstlern zum Besingen und Bearbeiten anzubieten. Das Ergebnis der unterschiedlichen Kollaborationen kann sich wirklich sehen lassen. Die Club-Roots des Machers liegen zwar ob der elektronischen ü¤sthetik des Werkes auf der Hand, die Stücke clubtauglich zu kriegen, scheint jedoch kein Anliegen gewesen zu sein. So ist „Revolution:lost“ in erster Linie ein Album für den Kopf, ich würde mich aber auch nicht wundern, wenn ich das eine oder andere Stück demnächst im Kino wiederhöre.
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