Review
Artist: RIALTO
Titel: Night On Earth
- Artist: RIALTO
- Label/Vetrieb: Eagle Records, Edel
Die Welt ist schlecht eingerichtet, das Leben keine einfache Sache und auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden. Düstere These, aber harte Realität für einige phantastische englische Pop-Bands, die sich pro Platte immer gleich ein neues Label suchen müssen und konstant am Existenzminimum spazierengehen. Das war beim weltbesten Drama-Pop-Orchester My Life Story so, und auch Rialto geht es wenig anders: Die wollte schon kaum einer hören, als sie noch Kinky Machine hießen, und daran hat sich nicht viel geändert, sieht man mal davon ab, daß die Band mittlerweile ausgerechnet in Korea Superstar-Status genießt. „Night On EarthÔÇØ ist titelgemäß ein Album über die dunklen Seiten des Tages und fällt dementsprechend elektronischer und treibender aus als das von den sensationellen Singles „Monday Morning 5:19“ und „Untouchable“ beherrschte Debüt. Rialto rocken neuerdings sequenzergesteuert, und das hört sich genauso umwerfend an, wie es sich unmöglich liest. Die noch einigermaßen in sich gekehrten Opener „London Crawling“ und „Anything Could Happen“ führen auf die falsche Fährte ÔÇô es folgen hauptsächlich chromglänzende Himmelsstürmer-Songs voller Eleganz, Tempo, britischer Listigkeit und die Welt umarmender Refrains. Selbst bei den knuffelig-naiven Balladen ist das lachende Auge größer als das weinende. Englands beste Band macht die Nacht zum Tag, und das mit so viel Neonsonne im Herzen, wie man sich nur wünschen kann. Unantastbar, auf Jahre im voraus.
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