(Progress Productions/Broken Silence)
Kaum ein Album lief bei mir in den letzten Wochen so oft durch wie Red Cells „Endings And Beginnings“. Und zwar einzig und allein, um zu dem Schluss zu kommen: Taugt es oder taugt es nicht? Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte: Fakt ist, dass die schwedische Combo mit ihrem dritten Longplayer das dritte Genre ausruft. Nach anfänglichem Metal-Crossover über Electro-Industrial ist das Trio auf „Endings And Beginnings“ nun beim fast lupenreinen – einige Gitarren sind noch zu vernehmen – Synthie-Pop gelandet. Und das machen die Mannen um Sänger Jimmy Skeppstedt bei Songs wie dem vitalen „Vial Of Dreams“ oder dem anschmiegsamen „The Ladder“ richtig gut. Deutlich hört man zwar große Jugendidole wie Alphaville, Bronski Beat, Depeche Mode oder die Pet Shop Boys heraus, stets jedoch eingebettet in ein zeitgemäßes Soundarrangement. Fakt ist aber auch, das sich dann natürlich die Frage stellt, warum man nicht gleich zu den Originalen greifen sollte? Denn über Albumlänge bleiben Red Cell zu nah an diesen dran, schaffen es im Vergleich zu Bands wie etwa Mesh nicht, ein eigenes Charakteristikum zu kreieren. Aber vielleicht kommt das ja noch – wenn die Schweden beim nächsten Album nicht plötzlich mit Mittelalter-Rock anfangen.
Marc Urban
Veröffentlicht: 02/2017
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