Review
Artist: READYMADE
Titel: The Feeling Modified
- Artist: READYMADE
- Label/Vetrieb: Motor Music, Universal
Readymade aus Wiesbaden standen einst auf äußerst unangenehme Weise für die Kinderkrankheiten des deutschen Alternative Rock: Obwohl der Band mit Zachary Johnson ein Amerikaner vorsteht, sangen die vier auf dem trefflich betitelten Debütalbum „It Doesn’t Make Sense“ in halbgarem Englisch Sachen wie ÔÇÜWhen I grow up I wanna drive a garbage truck‘ und unterlegten das Ganze mit trashigem Flachbrust-Gitarrenrock. Zottelige Post-Grunge-Kids jubelten, alle anderen wandten sich mit Grausen ab. Auf dem Nachfolger „Snapshot Poetry“ präsentierten Readymade dann aber glücklicherweise einen Sound, der diesen Namen auch verdiente, und hatten mit „Supernatural“ sogar einen Hit im Gepäck. „The Feeling Modified“ ist als dritter Streich nun die konsequente Fortführung dessen, pendelt geschickt zwischen DAC-Schweinerock, zarten Balladen und großen Melodien, die mit zeitweisem Einsatz von Keyboards und opulenten Streicher-Arrangements auch von den Bilderbuch-Poppern Slut aus Ingolstadt stammen könnten. „Day 2“ klingt als zweites Stück nur vom Titel her nach Blurs „Song 2“ und ist neben „You And Me“ das herzzerreißendste WG-Kitchensink-Drama auf „The Feeling Modified“, bevor Readymade mit der Single „The Graduate“ und „You Call It Trash, We Call It Rock’n’Roll“ mit Stil, Melodie und Power auch mal richtig knorke rocken. Die musikalische Volljährigkeit rückt näher.
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