Es gibt wenige Bands, die den Rock ’n Roll heute noch als das betrachten, was er eigentlich ist: Rebellion. Die Raymen gehören definitiv zu diesem dreckigen Dutzend. Rebellischer als James Dean, rockiger als Elvis und dreckiger als der Abwasch von Villabajo gehen die Strahlemänner auf ihrem neuen Album zu Werke, tragen pathetisch dick auf, schmachten sich mit ihrem Gesang in dein Herz und machen sich so einfach unentbehrlich für den weiteren Werdegang. So könnte Nick Cave mit Westernhut klingen, wenn Blixa Bargeld zur Abwechslung mal seine Garderobe bei Paul Hundermark statt bei Versace kaufen und Mick Harvey statt mit Anita Lane mit den Darstellerinnen aus „Rauchende Colts“ ein Duett singen würde. Wundervoll lärmende Gitarren, resolutes Schlagzeug und ein Gesang zwischen Psychobilly und Satan. Man muß unweigerlich an grimmig dreinblickende Cowboys mit Koteletten, abgeschnittenen T-Shirts, Tücher um den Hals und spitze Stiefel aus Schlangenleder denken. Sonnenuntergang, Schweiß und The Raymen. Prärie pur für den Großstadt-Django.
Veröffentlicht: 1999
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