„Black Planet“ vom Sisters-Of-Mercy-Klassiker „First And Last And Always“ ist einer der Album-Opener schlechthin. Dass Rabengott ihn mit der Eröffnungsnummer „Sleepwalker“ in Erinnerung rufen, verstärkt die bereits durch das gelungene Cover-Artwork geweckte Neugier. Epigonal klingt das Kölner Trio dabei nicht. In den 80ern und frühen 90ern verwurzelt, aber mit einem eigenen Dreh, der bei „Love Kills“ zum Schattentanz auf den Dancefloor führt, in „Black Rose“ ein wenig mit Billy Idol und knackigem Eighties-Rock flirtet, macht die Band alles richtig. Wenn sie sich dann bei „Satans Hochzeit“ eine Trashperle aus den 70ern vornimmt, wippt Originalinterpret Lord Ulli (The Lords) im Jenseits zufrieden im Takt. Wie Rabengott den Charakter der Vorlage erhalten und den Song doch ganz in ihre eigene schauerliche Welt einbinden, ist spannend und äußerst unterhaltsam. Und die Nummer fällt nicht aus dem Rahmen. Percussionsounds etwa kehren (ganz anders arrangiert) in „Sacrifice“ wieder, das die nebligen Gassen jener Horrorfilme heraufbeschwört, die einst via VHS-Kassette über heimische Bildschirme flimmerten. Es ist ein hypnotisches Zwischenspiel, ehe „Dance! Devil! Dance!“ den Gehörnten, dem noch der Schweiß von „Satans Hochzeit“ auf der Stirn steht, mit Oldschool-Metal-Vibes ein weiteres Mal zum Teufelstanz bittet. Eingängig, aber nicht zu catchy, undergroundig, aber nicht zu spröde, vielseitig, aber nicht konfus: Rabengott liefern den perfekten Soundtrack für aufgeschlossene Nostalgiker, die auf der Suche nach Neuem sind.

Christoph Kutzer

Eine Story zum Album lest Ihr im neuen Magazin:

Sonic Seducer 04-2025 + CD: Epica – Aspiral – + The Sisters Of Mercy + VNV Nation + Silke Bischoff + The Birthday Massacre + Lord Of The Lost + Feuerschwanz + Saltatio Mortis + Eisbrecher + Lacrimosa + Eluveitie + Wednesday13 – jetzt HIER in unserem Shop bestellen!