(Epitaph/Indigo)
Schlappe 22 Jahre lang haben Quicksand kein Album veröffentlicht, sich dafür aber gleich zweimal aufgelöst. Nun liegt der dritte Langspieler der New Yorker Post-Hardcore-Helden im Player und man muss feststellen: Sie haben nichts verlernt. Die Kantigkeit, die Bandkopf und Sänger Walter Schreifels (Ex Youth Of Today und Gorilla Biscuits) damals in den 90ern von Fugazi übernahm, das psychedelisch angehauchte Gegrunge, das ein bisschen an die frühen Smashing Pumpkins erinnert („Warm And Low“), schwebende Gitarren, markante Rhythmusarbeit und gelegentliches wohliges Schwelgen in Harmonie („Cosmonauts“) – wer alt genug ist, diese gekonnt umgesetzte Mischung mit heraufdämmernden Erinnerungen zu verknüpfen, denen ist ein seliges Lächeln garantiert. Nachgeborene dürfen sich hingegen über eine lohnende Neuentdeckung freuen. Der dynamische Parforceritt „Interiors“ oder der riffbasierte Knaller „Fire This Time“, der auch den Queens Of The Stone Age gefallen dürfte, sind nämlich auch dann genial, wenn man den Ruf der Band und alle Nostalgie außen vor lässt.
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 11/2017
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