(AFM/Soulfood)
Nach 13 Jahren Funkstille sich mit einem Album zurückzumelden, das quasi mühelos den Facettenreichtum der eigenen Arbeit vereint, war eine ordentliche Leistung, die die Stuttgarter Metal-Pioniere Pyogenesis zu Recht wieder in den Fokus des Interesses rückte. Das 2015.er Album „A Century In The Curse Of Time“ hob gekonnt mittels straighter Rock- und cooler Metal-Akzente den Finger. Thematisch schließt sich der aktuelle Nachfolger „A Kingdom To Disappear“ lückenlos dem vor eineinhalb Jahren zuvor veröffentlichten Werk an: Die großen Veränderungen und elementaren Neuerungen des Viktorianischen Zeitalters werden dem Hörer melodisch und noch eine Spur druckvoller vor Augen gehalten. Bei „Every Man For Himself And God Against All“ und „I Have Seen My Soul“ werden die metallischen Wurzeln von Pyogenesis gleich zu Beginn deutlich, während bei „We (1848)“ und dem Titelsong „A Kingdom To Disappear (It’s Too Late)“ die rockig progressiven Klänge deutliche Akzente setzen. Selbstbewusst und geerdet scheuen sich die Schwaben auch nicht vor balladeskeren Klängen wie „Everlasting Pain“, „New Helvetia“ oder „That’s When Everybody Gets Hurt“, was ihnen nach wie vor gut zu Gesicht steht. Besonders gelungen finde ich persönlich die cool-krachige Nummer „Blaze, My Northern Flame“, da Pyogenesis hier besonders frisch und hungrig klingen.
Medusa
Veröffentlicht: 04/2017