(Alfa Matrix/Soulfood)
Bei Prothèse handelt es sich zwar um eins der beiden Vorgängerprojekte, aus denen später Front 242 hervorging, doch wer von Daniel Bresanuttis Soloprojekt ebenfalls EBM oder zumindest tanzbare Songs erwartet, ist bei dieser Platte an der falschen Adresse. Die richtige Adresse ist „AIIHB0A0“ hingegen für Freunde von experimentellen Klangmanipulationen und noisigen, minimalen Bleeps – kurz, für alle, die auf den satten Klang von einem (offenkundig sehr umfangreichen) analogen Maschinenpark stehen. Für Checker: eingesetzt wurden unter anderem Gerätschaften wie ein Moog Voyager Anniversary #614, der Electro Harmonix Sequencer Drum, das Roland-System 100, der ARP Odyssey und ein Formant Moduler-Synthesizer. Passend zum Sound haben die zehn Songs schöne Namen wie „Ub3rl4stung„, „Sp4annung 95 unk0ntr01113rt“ oder „Spannung4bfa4ll“ bekommen – und sind hier tatsächlich auch Programm. An diese Platte dürfen sich durchaus auch Front-Fans wagen, die mit diesem musikalischen Bereich bisher keine Berührungspunkte hatten: eine interessante Erfahrung ist es allemal – und für die N3rds ohnehin ein Genuss!
Catrin Nordwig
Veröffentlicht: 02/2017
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