(Lövely/Cargo)
Wer auf Priest durch die Verbindung zu Ghost gestoßen ist – das vorliegende Album wurde von Alpha (ex-Ghost) produziert und enthält eine Performance von Airghoul, der ebenfalls schon Mitglied bei den Schweden war, – könnte zunächst enttäuscht sein. Auch das nach einer 80er-Jahre-Metal-Band aussehende Bandlogo führt in die Irre, denn Metal gibt es von Priest garantiert nicht zu hören. Zumindest mit den 80ern liegt man aber richtig. Das mysteriöse Fetisch-Projekt aus Stockholm steht für eine tanzbare Mixtur aus Synthie-Pop, EBM und Science-Fiction-artigen Soundtracksphären (wie im Albumfinale „Reloader“). Erinnerungen an Kraftwerk und Nitzer Ebb sowie Ultravox, The Human League und weitere Bands des New Romantic sind da nicht fern. Und Angst vor Pop haben die finsteren Schweden definitiv nicht, wie sie in hitverdächtigen Nummern wie „Private Eye“, „Call My Name“ oder „History In Black“ eindrucksvoll beweisen. Dass sie es auch zackiger können, belegen treibende Old-School-Electro-Tracks wie „Vaudeville“ oder „Populist“. Auch die Produktion ist puristisch und kantig gehalten und klingt nach kauzigen Analogsynthesizern und Retro-Drumcomputern, sodass man „New Flesh“ durchaus als Relikt aus dem Jahr 1982 akzeptieren könnte. Interessantes Debüt einer Formation, die in der Schwarzen Szene mit Musik und Image sicher offene Türen einrennt.
Sascha Blach
Veröffentlicht: 12/2017
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