Review
Artist: PostScriptum
Titel: Mariam
- Artist: PostScriptum
- Label/Vetrieb: n/a
PostScriptum
„Mariam“
(India Records/Rough Trade)
Trotz der Gründung vor zehn Jahren ist dies erst das zweite Album von PostScriptum aus Norwegen: Nach dem 2007er Debüt „Prophet:Deny“ musste sich die Band erst einmal neu sortieren und wuchs zum Quintett an, was dem Sound von „Mariam“ hörbar gutgetan hat. Und schon der Opener „I Killed A Murderer“ bekräftigt, dass es ein guter Sommer ist für Gruppen, die mit belegter Stimme, schwermütig zwirbelnden Gitarren und bassig schmatzenden Electronics den aktuellen Auswüchsen des Post-Punk die Ehre erweisen, dabei aber mehr bieten als gepflegte Düsternis. PostScriptum platzieren ihre raumgreifend produzierten Songs im Gedenken an Bands wie The Cinematics, Vaniish oder Customs mit Nachdruck auf angedunkelten Indie-Tanzflächen, sodass man zu „We Are Liars“ und „Should Have“ prima mit dem Hintern wackeln kann. „Paradise Lost“ oder „Vampire Tales“ laden hingegen eher zum Schwelgen in den heimischen vier Wänden ein, wobei der Hörer aber stets auf unsanfte Gitarreneruptionen gefasst sein sollte. Der Abschluss „Come And Dance“ fasst „Mariam“ nach einer knappen Dreiviertelstunde dann trefflich zusammen: ein kurzweilig-bewegliches Album, bei dem es das Geheimnis der Dame auf dem Cover bleibt, wie sie dazu nur Wurzeln schlagen kann.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 07-08/2014
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