Seltsames offenbart ein Blick in das Gästebuch unter www.pialund.de, denn dort geht man davon aus, die Auflage sei extra klein gehalten und die Veröffentlichung reine Vertragserfüllung, daher keine Promotion. Hm, also wir haben ein Exemplar zur Besprechung erhalten und waren vor zwei Jahren schon vom Solodebüt „Lundaland“ angetan, so daß es keine große ü£berraschung ist, das auch die Remixe, denn um nichts Anderes handelt es sich bei der mit „Interpretationen“ unterbetitelten Veröffentlichung, in der Redaktion Freunde fanden. Die nicht von „Lundaland“ bekannten Stücke entstammen dem nicht veröffentlichten Album „Gift“, das nun doch zumindest indirekt zu Ehren kommt. Die Ehre des Remixens hatten To Rococo Rot, Console (sehr schöne, tanzbare Version von „Der Himmel“) und Kreidler, um einige Prominente zu nennen. Herausgekommen sind größtenteils entspannte, leicht housige, trippige, Sounds, aber auch fluffige Pop-Balladen („Somewhere“ / Renü® Tinner) und sperrige Klanggebilde („Dead Beat“ / Phillip Boa (!)). Pias Stimme ist wie beim Debüt nicht mit der zu vergleichen, die man von alten Boa-Alben kennt, auf denen sie stets süßliche Melodien mit spröden Charme servierte. Vielmehr fügt sie sich in die relaxten Rhythmen ein. Die Remixer taten gut daran, die Verfremdungsschraube nicht zu fest anzuziehen, die Beziehungen zum Original bleiben erkennbar, was man von der zwischen Label und Künstlerin, glaubt man den Einträgen ins Gästebuch, nicht auf Anhieb sagen kann.
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