Beim ersten Anblick des Namens phd2 könnte man vorschnell der Versuchung erliegen, hierbei handele es sich um ein weiteres Projekt von Andrew McKenzies Hafler Trio (h3). Stattdessen leben die allseits bekannten Phallus Dei mit diesem Ableger ihre ruhige Seite aus. Zwar ist der Begriff Ambient heutzutage beinahe ähnlich bedeutungsleer wie der des Industrials, aber „Universum“ ist auch für Brian Eno-Anhänger nicht der Untergang des Abendlandes. Die Reise beginnt mit den Klängen einer Akustikgitarre, hinter der sich langsam dunkle Töne aus dem Synthesizer schälen. Ruhige Soundscapes laden zum Verweilen ein, welche nach und nach durch Pianotupfer und mitunter sogar angedubte Drumloops aufgelockert werden. Trotzdem drängt die Musik nicht in den Vordergrund und wird damit ihrer Rolle als Klangtapete gerecht. / Weitaus mehr Aufmerksamkeit als phd2 erfordert der Genuß des italenischen Duos Theatrum Chemicum. Dahinter verstecken sich keine Jungelektroniker, sondern zwei ausgebildete Musiker, die sich im Klassikfach ebenso auskennen wie im Bereich der elektronischen Klangerzeugung. Ihr Erstling „Verso La Luce“ bedient sich deshalb der nicht ganz alltäglichen Kombination von Oboe und Synthesizer. Entstanden sich daraus ausgefeilte Klangwelten, welche ihre Inspiration aus dem Fächern New Age und Electronik ebenso zieht wie aus dem Bereich der therapeutischen Musik. Dementsprechend stark ist die Ruhe die von dieser CD ausgeht. Darum dürfte „Verso La Luce“ nicht für eingefleischte Ambientfans hörenswert sein, sondern für alle, die auf der Suche nach entspanndener Musik sind.
Veröffentlicht: 1995
1995 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1995