Das erstmalige Abspielen einer James Plotkin Platte auf maximaler Lautstärke, mit dem Wissen um seine Tätigkeiten auf dem Dark/Death/Deep-oder-wie-auch-immer-Ambient Sektor im Hinterkopf und den daraus resultierenden Hörerwartungen im Ohr, kann immer noch böse ins Auge gehen. So geschehen dem Schreiber dieser Zeilen, der mit fast allem, aber sicher nicht mit einer Rückbesinnung Plotkins auf seine alten Jazz-Core Traditionen gerechnet hat. Anders als viele seiner damaligen Mitstreiter aus dem Frickel-Lager, arbeitet Plotkin, unterstützt von DJ Speedranch und Dave Witte, hier offensichtlich bewußt abweisend. Witte am Schlagzeug prügelt sich durch die Nummern, als würde er nach Schlagzahl bezahlt, DJ Speedranch setzt seine Stimme ein wie John Zorn sein Saxophon beim Simulieren von Comic Charakteren, um dann letztendlich von Plotkin am Computer in tausend Teile zerfetzt und neu zusammengesetzt zu werden, aber natürlich erst, nachdem dieser die restlichen Instrumentenspuren eigenhändig beigesteuert hat. Die Vorstellung, ein als MP3 kodiertes Pain Killer-Stück auf einem permanent unter Aussetzern leidenden Audiosystem zu hören, kommt dem Genuß von Phantomsmasher schon sehr nahe. Also, Finger weg, wenn ihr Jazz D-I-X-I-E buchstabiert, der Rest darf zugreifen.
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