Daß Sonja Kraushofers Projekt Persephone gemessen an den Erfolgen von LÔÇÖAme Immortelle etwas im Schatten der ü»ffentlichkeit steht, ist zwar nicht verwunderlich, aber ein wenig schade. Persephones neue EP „Still…“, deren Erstauflage übrigens auf 999 Exemplare limitiert und auf den Tag genau ein Jahr nach dem Debütalbum „Home“ veröffentlicht wurde, ist ein echtes Sammler- bzw. Liebhaberstück, das neben dem neuen Titelstück vier Liveaufnahmen sowie zwei alternative Versionen von Albumstücken enthält. Der Titeltrack „Still…“ schließt da an, wo „Home“ aufgehört hat. Ein ruhiger, atmosphärischer Song, der von akustischen Streichern und Sonjas wunderbarer Stimme lebt. Gegenüber den Livestücken, die auf der Winterreise-Tour mit Janus in exklusivem Ambiente im Ikonen Museum in Frankfurt am Main aufgenommen wurden, setzen die Remixe einen stilistischen Kontrapunkt. Der Sundayzonglue Remix von „My Greatest Day“ ist mit technoidem Beat und tranceartigen Elementen sogar tanzflächentauglich, während die Chimes Version von „Guardian Angel“ mit Spieluhranfang und -ende durch ihre interessante Instrumentierung zu überzeugen weiß. Insgesamt bietet „Still…“ zwar keine ganz leichte Kost, wird aber gewiß – Aufmerksamkeit und Ruhe bei einer Tasse Tee vorausgesetzt – den ein oder anderen naßkalten Winterabend erwärmen.
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