Es gibt Bands, denen ist ein Genre einfach zu eng. Es gibt Bands, die erheben sich aus eigener Kraft aus eben jenem heraus und werden zu etwas Kraftvollem, Erhabenen und Sinnstiftenden. Die Tiroler Formation Perchta gehört zu dieser Kategorie. Schon mit ihrem Debüt „Ufång“ sorgten sie mit ihrem Mix aus Folk, Lyrics im Dialekt, traditionellen Instrumenten wie Hackbrett, Zither oder Teufelsgeige und rasenden, psychotischen Black Metal für Staunen und Begeisterung. Den Wechsel aus charismatischem Klargesang, bedrohlichem Flüstern, Fauchen, Jodeln und markerschütterndem Schreien hat Frontfrau Frau Percht auf dem neuen Album „D’Muata“ regelrecht perfektioniert. Inhaltlich geht es laut Band um „tabuisierte und teils provokative Themen und Aspekte der Weiblichkeit“. Und dazu konstruierten sie das Bild der Mutter („D’Muata“). Musikalisch gehen Perchta den eingeschlagenen Weg konsequent weiter, wenngleich der Sound in Summe einen Ticken metallischer und weniger schwarzmetallisch wirkt. Hymnischere Tracks wie der Opener und Vorab-Single „Vom Verlånga“, „Hebamm“ oder der Titeltrack „D’Muata“ geben sich mit rasanten, pechschwarzen und teils hasserfüllten Nummern wie „Ois wås ma san“, „Långtuttin & Stampa“ und „Mei Dianä Mei Bua“ die Klinke in die Hand. Dazwischen kredenzt die Band akustische und extrem stimmungsvolle Folk-Songs wie „Heiliges Bluat“ oder „Ausbruch“. Dieses Album ist ein infernalischer Tanz auf dem Vulkan. Wer danach nicht schweißgebadet ist, macht definitiv etwas falsch.
Dieter Hübing
Eine Story zur Band findet Ihr im aktuellen Magazin:
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