Selten war es für mich so dermaßen spannend und unterhaltsam, einer doomig-atmosphärischen, zutiefst sakral-feierlich erklingenden Schwarzmetallplatte akustisch teilhaftig zu werden – für seine musikalische Rückkehr mit Patriarkh nahm sich Bandkopf und Lead-Vokalist, ex-Batushka Bartlomiej „Варфоломей“ Krysiuk schließlich eine passende historische Begebenheit vor. Das „Debütalbum“, übersetzt „Prorok Ilja“, thematisiert das Wirken von Eliasz „Ilja“ Klimowicz, einer Art „polnischer Rasputin“ in den 1930er und 40er Jahren, geschehen in Krysiuks Heimatregion Podlasie. Musikalisch bereitet das mannigfaltig fantastisch gewordene Konzeptwerk die fesselnd obskure Story des östlich-orthodoxen Sektenführers auf invokativ-spirituelle und dabei entsprechend alt-folkloristisch konturierte Weise auf.

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Auch noch symphonisch aufwendig und damit hoch erhaben gekrönt, sowie wirklich oberoriginell multipel als auch choral exzellent besungen, lässt „ПРОРОК ИЛИЯ“ keine noch so kleine Facette aus, um einen zutiefst damit zu rühren. So kann diese komplett außergewöhnliche, immens geheimnisvoll wirkende Veröffentlichung mit einer monumentalen kompositorischen als auch instrumentellen Breite in ihrer künstlerisch abgrundtiefen Umsetzung ganz und gar für sich einnehmen. Die Live-Aufführung des Albums in einem gigantischen Kirchenbau mit entsprechend phänomenaler Akustik macht mir schon beim bloßen Vorstellen eine noch intensiver gefühlte Gänsehaut.

Markus Eck