Es wird wohl kaum jemand bezweifeln, daß Marion Zimmer-Bradley mit der Neuerzählung des Artus-Stoffes einen Meilenstein gemeißelt hat. Die vor einigen Wochen im deutschen TV ausgestrahlte zweiteilige Verfilmung hielt sich eng an die literarischen Vorgaben und wird es schwer haben, auf eigenen Beinen zu stehen. Dem Soundtrack gelingt dies spielend. Eine Eröffnung könnte kaum stimmungsvoller sein als die mit Loreena McKennit. Schöner Nachname, märchenhafter Vorname und eine wahrhaft verzaubernde Stimme, die „The Mystic’s Dream“ darbietet. Der eigentliche Score stammt von Lee Holdridge und dürfte auch ohne sonstige Informationsvergabe bei Hörern britische Landschaften vor dem geistigen Auge erscheinen lassen. Das Münchener Sinfonieorchester hat ganze Arbeit geleistet und große Dynamikunterscheide, wie es Roman, Drehbuch und Erwartungshaltung der Zuschauer beziehungsweise Zuhörer verlangen, vom krachenden Inferno bis zum kaum wahrgenommenen Traum treffsicher eingespielt. Holdridge folgt unbestritten gängigen Mustern, die aber sehr wohl in der Lage sind, bildreiche und damit schöne Musik hervorzubringen.
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