Review
Artist: ORIGINAL SOUNDTRACK
Titel: Blade II
- Artist: ORIGINAL SOUNDTRACK
- Label/Vetrieb: Virgin
Daß Untote bisweilen eine seltsame Vorliebe für merkwürdige Sounds entwickeln, wurde derzeit schon anhand der Filmmusik des Streifens „Dracula 2000“ geklärt. Und auch mit dem zweiten Teil der Vampirjäger-Story von „Blade“ bewahrheitet sich einmal mehr diese Tatsache, erinnert das musikalische Konzept von „Blade II“ nach dem schwachen Vorgänger stilistisch doch frappierend an die Machart der Scores von „Judgement Night“ oder „Spawn“: Genre paart sich mit Genre, Vol. 3. Eigentlich kein Wunder, ist doch einmal mehr the almighty Happy Walters (Chef des Immortal-Labels und direkter Boß von Korn, Incubus u.v.a.) der Mann mit dem Plan. Strategie diesmal: Angesagte HipHop-Künstler treffen auf eher elektronisch veranlagte Musikerkollegen. In der akustischen Praxis sieht das Ergebnis des geklonten Filmvertoners folgendermaßen aus: Eve ./. Basement Jaxx, Redman ./. Gorillaz, Bubba Sparxxx ./. The Crystal Method, The Roots ./. BT, Jadakiss & Fabolous ./. Danny Saber, Mos Def ./. Massive Attack, Mystikal ./. Moby, Cypress Hill ./. Roni Size und viele andere stellen auf zwei Silberlingen die futuristische Kulisse für Wesley Snipes dar, um in die richtige Stimmung für die heitere Hatz auf beißwütige Wiedergänger zu kommen. Doch was sich auf dem Papier wie eine Ansammlung hochkarätiger Acts anhört, stellt sich im Nachhinein als eher fade Zusammenstellung von Namen heraus. Der richtige Funke will einfach nicht überspringen, selbst im größten Blutrausch kommt keine rechte Atmosphäre auf, ziehen sich die hiphop-dominierten Tracks teilweise kaugummigleich in die Länge, als würde man tatsächlich ewig leben. Mit Sicherheit gewöhnungsbedürftig, heißt: Lieber selbst reinhören vor dem großen Hallali auf das Böse…
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