Grundsatzfrage: Kann man heute noch ruhigen Gewissens einen Film weiter empfehlen, in dem Till Schweiger (Ex-„Lindenstraße“) die Hauptrolle spieltüVielleicht. Anders läge die Sache, wenn auf dem gleichen Kinoplakat der Käpt’n Blaubär des Boxsports, Axel Schulz (u.a. gegen Wladimir Klitschko, Francois Botha, Michael Moorer…), auftauchen würde. Schon bedenklich, aber letzten Endes reine Geschmacksfrage. Mit dem Soundtrack sieht’s da schon anders aus – Namen wie Xavier Naidoo und Bananafishbones waren in der Vergangenheit ausschließlich Garant für verdorbene Ware und somit eher uninteressant. Was sie selbstverständlich auch auf „Auf Herz + Nieren“ bleiben. Doch: Es lohnt sich trotzdem! Und zwar wegen der mehr als ziemlich hervorragenden Instrumentals von Ballistic Affair, hinter denen sich niemand geringere als Terranova-Chefdenker Fetisch und seine Leute verstecken! Ganze sieben Songs (von insgesamt 13!) lang halten die Berliner die Fahnen des guten Geschmacks mit ihrem erlesenen Electro/ Ambient-Rock unermüdlich neben ihren mainstreamigen Schwachmaten-Pop-Mitbewerbern (die u.a. mit einem hochgradig entkultendem Remake des Talking Heads Klassikers „Road To Nowhere“ aufwarten…) in die Höhe und verleihen der Filmmusik wie auch dem Film selbst ihre ganz eigene Note. Sollte man auf alle Fälle gehört haben!

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