Origamibiro
„Odham’s Standard“
(Denovali/Cargo)
Vorsicht, Verwechselungsgefahr: Origamibiro sind nicht verwandt mit dem Origami Kollektiv um Benny ‚B9‘ Braaten, das unter unzähligen Namensvariationen seit rund zwei Jahrzehnten aktiv ist. So lange sind Origamibiro noch nicht unterwegs – aber es reicht dennoch für respektable vier Alben, denen hoffentlich weitere folgen. „Odham’s Standard“ widmet sich den Themen Geisterfotografie und Electronic Voice Phenomenon (im Deutschen auch gern als Tonbandstimmen bezeichnet). An diesen Gebieten haben sich bereits ganze Heerscharen von Esoterikern, Wissenschaftlern, Wichtigtuern und Künstlern abgearbeitet. Origamibiro begehen bei ihrer Annäherung nicht den Fehler und inszenieren „Odham’s Standard“ als parawissenschaftliche Dokumentation, sondern bleiben ganz bei ihren künstlerischen Leisten. Das Spiel mit dem Unbekannten und Uneindeutigen spiegelt sich musikalisch in organisch warmer Electronica, unzähligen kleinteiligen Elementen, verrauschten Stimmen und richtig gesetzten Spannungsbögen. Tipp für Freunde zeitgenössischer Kammermusik.
Sascha Bertoncin
Veröffentlicht: 03/2014
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