Review
Artist: ONEIROID PSYCHOSIS
Titel: Dreams (With Pollutions When Virile)
- Artist: ONEIROID PSYCHOSIS
- Label/Vetrieb: COP International, Nova Media
Unheilvolle Nachtwindgeräusche, bedrohliche, dunkle Keyboardflächen, eine irrwitzige flirrend-hüpfende Synth-Sequenz, die von Geistesverwirrungen zu künden scheint, Pauken aus der Unterwelt, grell leuchtende Engelschöre (aus’m Sampler), dann eine zermürbende Sekunde der Stille – und plötzlich bricht eine von Keyboards getragene musikalisch gehaltvolle Dichte herein, die wie eine Independent-Version der frühen Genesis wirkt… „Dreams (With Pollutions When Virile)“, das vierte Album von Oneiroid Psychosis, beginnt in der Tat aufsehenerregend und vielversprechend… Und alle Versprechen werden eingelöst. Denn dieses Album hört nicht auf, in wunderlichster Manier zu beeindrucken. Was folgt, ist ein Kaleidoskop psychotisch psychedelischer Gesänge, die ganze Bandbreite lethargisch-lasziver langsamer Gesangskunst auskostend – hineingesetzt in kunstvolle collagenartige Klangkonstruktionen, anmutend wie ein wunderschöner Alptraum. Lars und Leif Hansen alias Oneiroid Psychosis werfen hier alles in die Waagschale, was raffinierte Tüftler auszeichnet: Auf acht ungewöhnlich ausufernden Titeln (Spielzeit 46:29) bereiten sie ein schauderhaft-verzückendes Szenario auf, das den Hörer phantasiereich und unendlich verspielt in ein kleines Universum morbid-brüchiger Musik entführt, in ein düsteres Gewölbe absurd-überdrehter, restlos überzeugender Imaginationskraft. Sagenhaft.
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