Mutwillige Vortäuschung neuer Elektronik – keineswegs eine Erfindung des Rezensenten (öchött, öchött), vielmehr der Tatbestand, dessen sich One Man And His Droid aus Norddeutschland hier in Wort und Bild schuldig machen. Mal ehrlich – droides Vokabular im Bandnamen, Magnetophon im Titel und grob verpixeltes Desktop-GAU-Cover – wer denkt da schon an Gitarrenpop britischer Prägung unter Wiederherstellung der Grenzen von 1996üSo, und alle, die jetzt fleißig aufgezeigt haben, dürfen sich wieder setzen und sich anhören, was sie folglich bereits wissen: One Man And His Droid sind zu fünft und spielen vorläufig prachtvollen, ansatzweise vorlautes Indie-Geschrummel, das mit „Summer Shapes“ und „You’re Welcome“ als Einsteiger sofort durchstartet wie eine Rakete. Vorläufig deswegen, weil die Band anscheinend noch nicht genug Puste hat, um ein komplettes ÔÇÜrichtiges‘ Album durchzustehen (Schande über die Erweiterung der durchschnittlichen Programmlänge im digitalen Zeitalter), denn mit fortschreitender Spieldauer gehen gegen Ende hin doch die Frische und das Tempo aus, die auf großen Teilen von „Oü Est Le Magnü®tophone“ so mitreißen. Gediegener Midtempo-Schwulst und große deutsche Pop-Opern der Güteklasse von Sluts „It Was Easier“ oder „Radiostar“ von den Scycs sind also zumindest noch nicht die Sache der Droids – was sich aber bestimmt noch einstellen wird, wenn sich die Band den Urknall im Herzen bewahrt und die einzeln vorhandenen elektronischen Technik-Kniffe künftig für mehr als ein paar Hör-mal-das-jetzt-Breaks einsetzt. Oü est le CD playeur?
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