(Einheit Produktionen/Soulfood)
Ein Megalithgrab ziert die neue Veröffentlichung der Thüringer Odroerir. 5.000 Jahre hat das steinerne Monument auf dem Buckel. Es stammt demnach aus einer Zeit, als der Paganismus noch populär war und mit der Knochenflöte gerockt wurde. Odroerir nähern sich dem Erbe der Ahnen entsprechend mit rein akustischen Klängen an. Riffs und Schlagzeuggeballer für Methornschwenker wird man auf diesem Album nicht finden. Stattdessen verbinden sich ruhige und beschwingte folkloristische Klänge mit einzelnen Natur-Samples. Die Grundstimmung gleicht eher einer imaginären Bildungszeitreise als einem brachialen Stelldichein an Odins Tafel. Das dürfte vor allem für jene interessant sein, die angesichts des Titels „Das Erbe unserer Ahnen“ zunächst zusammenzucken. Braune Untertöne muss man bei Odroerir nicht fürchten. Das Hauptaugenmerk der Band liegt auf dem Spiel mit Klangfarben: Dudelsack, Akustikgitarren, Geige, Maultrommel, Chöre, die zwar eingängiger klingen, als es in alten Zeiten der Fall gewesen sein dürfte, aber trotzdem Bilder vom Zusammentreffen einer archaischen Gemeinschaft evozieren. In einer limitierten Version liegt dem angenehm natürlich produzierten Langspieler eine DVD bei, die Aufnahmen von Landschaften und Kulturdenkmälern aus den Archiven von Hauptkomponist Fix enthält.
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 07/2017
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