Das zweite Album „Colossal Christhunt“ einer der deutschen Black Metal-Leader schlechthin ist die logische und konsequente Fortführung des ohnehin schon bahnbrechenden Debüts „The Nightspectral Voyage“. Mit diesem hatte sich die außergewöhnliche Band vor nicht allzu langer Zeit schlagartig einen großen Namen in der Branche des schwarzen Stahls gemacht. Auch hier wieder alles vom Feinsten: Schon nach den ersten Tönen öffnen sich die obsidianischen Tore weit und heraus tritt unter tosendem Beifall eine mit allen kreativen Reichtümern gesegnete Formation, welche sich ihrer breiten Möglichkeiten vollauf bewußt ist. Und diese gerade verschwenderisch nutzt für rasende Symphonien an neuzeitlichen Black Metal der vorstellbar intelligentesten Art. Klar, natürlich nichts für den ewig den Ursprüngen nachhängenden unverbesserlichen Nostalgiker. Aber für Anhänger von modernem State-Of-The-Art-Black-Metal hochmelodischer Prägung dringend empfehlenswert. Obsidian Gate ragen mit ihren raffinierten und doch eingängigen Epen ÔÇô welche mit einigem dekadentem Bombast gespickt sind ÔÇô deutlich aus der breiten Masse an vergleichbaren bitterbösen Musikdämonen heraus. Die „kolossale Christenjagd“ ist wie schon der vor nicht allzu langer Zeit erschienene Vorgänger eine regelrechte entartete Orgie an bestialischen und doch wunderschön-pompösen Begleitklängen. Artverwandte schnaubende Wutbolzen wie die Portugiesen Sirius oder die Norweger Limbonic Art erscheinen stilistisch gar nicht so weit entfernt von unseren Helden. Die Komplexität der Stücke ist beeindruckend, trotzdem scheinen Obsidian Gate zu keiner Sekunde die Kontrolle über ihre inhumanen Kreationen aus der Hand zu geben.
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