Die Klammern im Bandnamen sind ein kleiner Trick, um Aufmerksamkeit zu erregen, der aber gar nicht nötig ist, da dieser Synthie-Pop alle Attribute auf sich vereint, die zu gutem Synthie-Pop gehören: Melancholische Melodie, unentrinnbare Eingängigkeit und ansprechender Gesang. Inwieweit die in Zukunft ebenfalls agierenden Schlagzeuger und Gitarristen das klangliche Erscheinungsbild Obsc(y)res verändern werden, bleibt abzuwarten. Auf „Stronger“ jedenfalls kommt das Gros des Gesangs von einer Dame namens Anne, deren Stimme sehr normal ist, soll heißen, frei von Affekten, natürlich und sehr charmant. Auch die Abwechslung durch Tomasz‘ sparsame Einsätze sowie die ein weites Klangpanorama zeichnenden Synthies verleihen den Songs, die übrigens in englisch und deutsch dargeboten werden, so etwas wie einen Perpetuum-Mobile-Effekt, indem man ihrer einfach nie müde wird. Das Vorgängeralbum „Obsc(y)redistan“ ist im gleichen Maße zu empfehlen wie „Stronger“, beides sind starke Scheiben.
Veröffentlicht: 1999
1999 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1999