Review
Artist: OASIS
Titel: Heathen Chemistry
- Artist: OASIS
- Label/Vetrieb: Epic, Helter Skelter, SONY
Besinnung aka Weiterentwicklung has arrived in der koks-bestäubten Rock ’n Roll-Kinderstube der gar garstigen Gebrüder Gallagher. Irgendwie. Das letzte Album „Standing On The Shoulders…“ hat sich im Nachhinein als doch nicht so toll herausgestellt, als wie es damals im ersten Veröffentlichungstaumel gehalten wurde. „Be Here Now“ war besser. Irgendwie. Toller Ansatzpunkt für Longplayer Nummer Fünf. Mithin Zwischending aus Songs wie „Don’t Go Away“ und „Who Feels Loveü. Und nunüHere we’re now: „Heathen Chemistry“ – die Vorabsingle „The Hindu Times“ war trotz aller Kritik großartig (wird sich auch noch herausstellen!), der von Papa Noel geschriebene zweite Vorab-Teaser „Stop Crying Your Heart Out“ geriet trotz schicker Designer-Hemden selbst im Sonic-Büro Peewee/ Clausen statt der vermuteten Attacke auf Vignolds Nervenstärke zum Low-Rotation-Flop des Tages und darf mit Recht als kitschigste aller Kitschrock-Hymnen der Post-Elvis-ü¤ra angesehen werden. Und auch sonst muß man sich einfach eine gewisse Gewöhnungszeit zwischen Mittagsschlaf und Nachmittagsspaziergang zur richtigen Wertung von „Heathen Chemistry“ gönnen. Gallaghers rocken wieder – von alten Tagen zu reden, wäre lächerlich, doch schöne Momente sind zweifellos vorhanden. Vom brillanten Opener „The Hindu Times“ war eingangs schon die Rede, das folgende „Force Of Nature“ trägt den Spirit der Beatles ebenso in sich wie auch „Hung In A Bad Place“ oder „She Is Love“. Feuerzeugtaugliche Stadionrock-Mitsing- und Knutsch-Hymnen haben Gallaghers mit „Little By Little“, „Born On A Different Cloud“ oder dem unsäglichen „Stop Crying…“ natürlich fraglos auch wieder dabei. Für jeden etwas, ein bißchen mehr darf’s diesmal auch sein. Oder mit anderen Worten ist „Heathen Chemistry“ (natürlich ohne jede ü£bertreibung) wieder einmal nur Jota daran vorbei geschrammt, ein perfektes Werk zu werden. Ist auch besser so.
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