O
„When Plants Turn Into Stones”
(Golden Antenna/Broken Silence)
Jan Bruschke, Kai Habets, Ben Graaf, Levi Netto und Yves Lennertz aus dem Dreiländereck Deutschland, Belgien, Niederlande sind nur zu beglückwünschen. Mit dem vorliegenden Album ist es ihnen gelungen, eine Auseinandersetzung mit einem banalen Lebenszyklus instrumental derart unwiderstehlich aufzubereiten, dass ein David Gilmour auf Rhodos Kopfschmerzen bekommt. Ob O demnächst mit Heliumschweinen und Glitzerkugeln ausgestattet Fans auf ihre Seite ziehen werden? Wo blieben dann die Tantiemen?! Quatsch, aber wollte man O unerhört erklären, so böten sich Pink Floyd an. Nur ohne Gesang. Aber mit artverwandter Lust am raumgreifenden Pathos, der im Falle von O mehrere Durchläufe benötigt, um verstanden zu werden. Kitsch und Kleister sind auf diesem wunderbaren Werk nicht zu finden, Wucht und Wirkung erzeugt „When Plants Turn Into Stones” quasi auf leisen Sohlen durch die Hintertür. Ambiente Flächen reiben sich an Post Rock-Romantizismen, auf den versöhnlich stimmenden Auf- oder Ausbruch kann noch lange gewartet werden. Da lugt dann wieder die partielle Black Metal-Vergangenheit um die Ecke. Kaum zu glauben, aber wahrer als Bremsstreifen in der Unterwäsche. Wer dieses Album verpasst (so er/sie auch nur eine Spur Pink Floyd oder Melancholie in sich trägt), der ist ein Dämlack.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 07-08/2014
No results found.