Der deutsche Film – vor nicht allzu langer Zeit noch ein international belächeltes Subventions-Sorgenkind überambitionierter Kultur-Akademiker, das auf den üblichen Festivals höchstens einen Blumentopf gewinnen konnte, wenn überhaupt. Die Regel bestätigende Ausnahmen waren eher die Ausnahme. Doch spätestens mit Ben Becker hat sich das Blatt entscheidend gewendet, brach eine neue Zeitrechnung für die stiefmütterlich vernachlässigte, vor sich hin darbende Kunst an. Ben Becker Filme sind Happenings, da ist man sich heute hüben wie drüben einig. Frau2 sucht HappyEnd“ gehört ebenfalls in genannte Kategorie und auch der dazugehörige Soundtrack ist ganz Soundtrack im klassischen Sinne. Heißt mit anderen Worten: Funktioniert eigentlich nur, wenn man den Film gesehen hat. Was selbstverständlich kein Manko sein soll als vielmehr folgender Tip: Erst Film, dann Musik. Denn nur in dieser Reihenfolge macht der Score Sinn und eröffnet einen kleinen Einblick in die nächtliche Welt von Berlin, irgendwo und irgendwann zwischen weißem Rauschen des ü¤thers, erlöschenden Straßenlaternen und dem langsam einsetzenden Sonnenaufgang in der Großstadt. Akustische Bilder von Melancholie und Einsamkeit, von Hoffnung und Verzweiflung, von Sehnsucht und Liebe. Namedropping durfte Labelboß und Chef-Compiler Moses Pelham (Rödelheim Hartreim Projekt) dann auch komponistentechnisch zu Recht klein schreiben, sprechen die Songs doch für sich. Soll heißen: Einige noch unbekannte 3p-Acts, ein Sabrina Setlur Remix und zwei neue Stücke der Ben Becker Band. Herzschmerz kann so schön sein…
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