Nucleus Torn
„Street Lights Fail“
(Prophecy/Soulfood)
Absolute Freizügigkeit in Hinsicht verwendeter Mittel haben sich die Helveten von Nucleus Torn auf die selbstbewussten Schultern tätowiert. Mit dem vorliegenden Album und dem bereits angekündigten Nachfolger wollen sie in Erinnerung bleiben, so hat es die siebenköpfige Band proklamiert. Nützt aber nichts, fühlt sich der kundige Hörer doch ab dem ersten Ton an die norwegischen „The 3rd And The Mortal“ erinnert, die das Spiel mit Metal, Jazz, Blues und was es sonst noch so gibt deutlich homogener zu verwursten wussten. Bei Nucleus Torn bleiben die herbeizitierten Stile Stückwerk. Das mag beabsichtigt sein, viel Hand, wenig Fuß, doch verfehlt es seine Wirkung nicht. Jede Passage hat ihren Reiz, die Luft riecht nach herbstlichem Wald und vergeblicher Liebesmüh. Doch ein stringenter Flow will sich nicht einstellen. In der Königsdisziplin, Disparitäten sinnvoll und nachvollziehbar zu einen, sind Nucleus Torn gescheitert. Vielleicht benötigt diese Veröffentlichung (bestehend aus drei Longtracks, aus denen die Band qua Ideenvielfalt locker 13 einzelne Tracks hätte generieren können) jenes folgende Pendant, um sich im Schatten angemessener Wertschätzung sonnen zu können.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 09/2014
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