Noxagt
„Brutage“ (LP)
„Collection 1“ (LP)
(Drid Machine)
Nachdem Noxagts bisherige Alben auf Load auf breites Interesse bei Freunden extremer Metal-Spielarten mit Hang zum Jazz stießen, erscheint nun zur gleichen Zeit neues und altes Material auf Vinyl beim Kunstverlag Drid Machine. Für den neuen Longplayer „Brutage“ holten Noxagt John Hegre (Jazzkammer) ins Boot und erinnern mit ihrer Kombination aus extrem schweren Riffs und nicht minder schwerem Schlagwerk an Brocken wie Praxis. Die Herren agieren hier repetitiv bis an den Rand des Erträglichen, während sich zwischen Gitarre, Bass und Drums ein schrilles Feedbackpfeifen ins Gehör fräst. Auf „Collection 1“ gewährt die Band Einblicke in ungehörte Archivschätze aus den Jahren 2001 bis 2004 mit Nils Erga an der Geige und am Keyboard. Im Vergleich zum späteren Output sind Noxagt hier noch geradezu leichtfüßig unterwegs. Der Jazz-Einfluss und das Spiel mit Dynamik und Brüchen nimmt eine größere Rolle ein, die Stimmungen sind noch nicht durchgängig tiefschwarz. Und mit der Peel Session Version von „Titanic“ liefern die Finnen eine der Mathrock-Übernummern schlechthin ab.
Sascha Bertoncin