Mag man von diesem verdammten Release halten, was man will: Er ist und bleibt zwiespältig. Und los geht’s: Notre Dame spielen auf diesem mit sechs Bonustracks versehenen und remasterten Rerelease ihres ü98er Albums „Coming Soon To A Theatre Near You“ recht theatralischen, aber vertrackten und undurchsichtigen Dark Metal, welcher mit einem blutigen und horrorartigen Vampirimage aufgepeppt wurde. Dies bricht sich an allen Enden und Ecken ständig Bahn, sei es durch unheimliche Orgelklänge, beängstigenden Rezitativ aus der modrigen Gruft, nächtlich-gellende Schreie der Angst oder durch vielerlei vampireske Samples und Sounds. Unüberhörbar: Die durchgeknallte blutdurstige Gesandtschaft bedient sich schamlos in der klanglichen Requisitenkiste des gesamten dunkelmetallischen Genres, sogar diverse Black Metal Versatzstücke mit eingeschlossen. Das mag nun vielleicht so mancher fanatischer Düsterkundler für gewitzten Einfallsreichtum halten, mir aber ist das, was Notre Dame daraus machen, zutiefst zuwider. Und was man schon nach wenigen Sekunden befürchtet, bestätigt sich alsdann auch schon recht bald und zieht sich über die gesamte Spielzeit hin: Das Ding nervt, und zwar gewaltig. Selbst stellenweise recht gute Ansätze werden von der Band gnadenlos versaut – wiesoü“Coming Soon To A Theatre Near You, The 2nd“ erfüllt daher nur einen einzigen Zweck: Es zeigt in beispielloser Weise auf, wie viele plagiatorische Mitläufer und drittklassige Trittbrettfahrer in den letzten Jahren zu einer desaströsen Unübersichtlichkeit des Genres geführt haben. Auch wenn man sonst überwiegend Milde walten läßt, sind Notre Dame wirklich eine der schlechtesten Kapellen.

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