Review
Artist: NO INNOCENT VICTIM
Titel: Tipping The Scales
- Artist: NO INNOCENT VICTIM
- Label/Vetrieb: Connected, Victory
Im gemeinsamen Package mit Cradle Of Filth oder Deicide hätten diese kalifornischen Metalcoreler wohl keinen Grund zur Freude. Dafür aber die Schaulustigen unter uns, denn diese Konstellation verspräche zahlreiche Streitigkeiten aller Involvierten, wo Glen Benton und Konsorten gerne mal das ein oder andere Kreuz auf den Kopf stellen, sind No Innocent Victim vollstens damit beschäftigt, eben diese wieder in ihre ordnungsgemäße Position zu rücken. Die vier Recken halten nämlich nicht allzu viel von satanistischen Ritualen, sondern haben sich vielmehr dem christlichen Hardcore verschrieben. Textlich werden diese Ansichten dann auch gleich in elf Songs gepriesen, und auch das Booklet wartet mit einer Menge christentümlicher Symbole auf. Musikalisch setzen sie – wie schon auf dem ü99er Vorgänger „Flesh And Blood“ – dort an, wo Pro-Pain zu meinem Mißfallen mit ihrer ü94er Veröffentlichung „The Truth Hurts“ aufhörten. Wüßte man nicht um den kleinen Kurswechsel der Mannen um Gary Meskil, man könnte wirklich glauben, die Befürworter des Schmerzes hätten sich wieder auf alte Traditionen besinnt. Großes Manko an der ausgewogenen Mischung zwischen pfeilschnellen Hardcoreattacken und metallischen Midtempostampfern sind der leider etwas zu kurz gekommene Abwechslungsreichtum und nur 22 Minuten Spielzeit, die angesichts des Verkaufspreis um die 30 Mark sehr bedenklich sind.
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