Review
Artist: NERTHUS
Titel: Scattered To The Four Wainds
- Artist: NERTHUS
- Label/Vetrieb: CCP, SPV
Lange haben diese Alpenländer uns warten lassen, jetzt ziehen sie wieder ins Land ein: Das erneut stark mittelalterlich klingende Nachfolgewerk zum sehr gut gelungenen Erstling „Escape From Suction“ verläßt die mit dem Debüt eingeschlagene stilistische Richtung zu keiner Zeit. Nerthus machen zum wiederholten Male das, was sie am besten können: Nicht zu harten und überaus melodiösen Medieval-Black-Metal – pendeln sich also gekonnt zwischen den ansonsten vorherrschenden Polen „Räudige Raserei“ und „schwärmerische Naturverbundenheit“ ein. Ergreifendes Schwarzmetall, welches aufgrund der vielen herrlichen Melodien wieder zum Eintauchen in längst vergessene historische Zeiten voller Schwertkämpfe und betörendem Minnegesang einlädt. Auf „Scattered To The Four Wainds“ haben die Vorarlberger Burgmusikanten für ihre Fans so abermals eine Ansammlung von neun Songs angefertigt, die mittels typisch-altertümlich klingender Instrumentalparts erneut sehr authentisch klingen. Aber auch mancherlei stimmungsvolle Samples wie Regenschauer, Gewittergrollen, Feuerprasseln und sonst noch einiges mehr vertiefen die Gesamtstimmung beträchtlich. Erwähnenswert auch wieder die bizarre Stimme von Sänger Daniel, der in seiner verzweifelt-haßerfüllten kreischenden Phrasierung schnell unter Tausenden herauszuhören ist. Ein beileibe nicht zu unterschätzendes und auch wertvolles Trademark, das auch „Scattered To The Four Wainds“ wieder zu einer zeitlos schönen und reizvollen Angelegenheit zu machen weiß – vorrausgesetzt, man ist solcherlei Klängen seit jeher bedingungslos verfallen…
Veröffentlicht: