Nemesea
„Uprise“
(Napalm/Universal)
Unter all den Female-Fronted-Formationen haben sich die anspruchsvollen Niederländer um Sängerin und Energiebündel Manda einen besonderen Status erspielt. Und diesen festigen Nemesea mit dem vierten Album „Uprise“ enorm. Denn die Mixtur aus knackig-hartem, betont alternativ klingendem Rock-Sound, strahlend hellsamtiger Gothic-Noblesse, clever eingeflochtenen Electro-Parts und höchst eingängigen (Hit)Melodien kann auch in Sachen Arrangements lückenlos überzeugen. Zehn erlesene Kompositionen haben es auf diese absolut empfehlenswerte Klassescheibe geschafft, denen der sehr ausdrucksstarke und jederzeit charismatische Vokalstil von Gefühls-Chamäleon Manda den allerletzten Schliff verleiht. Ihre multiplen Stärken spielt die fähige Dame auch in den balladesk angehauchten Momenten aus, was nicht selten zu wohliger Gänsehaut führt. Das punktgenaue Zusammenspiel der beteiligten Akteure ist von routiniert-professioneller, aber natürlich gebliebener Erscheinung. Somit ist es möglich, sich kopfüber und vorbehaltlos in die seelenvollen Lieder zu stürzen, ohne ansatzweise hart aufzuprallen. Derart Leichtfüßiges, Elegantes und Genussvolles kommt ansonsten überwiegend von jenseits des Atlantiks, wo gigantische Studiobudgets vorhanden sind. Nemesea setzen dem ein massives Gegengewicht.
Markus Eck
Veröffentlicht: 05/2016
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