Review
Artist: MY VITRIOL
Titel: Finelines
- Artist: MY VITRIOL
- Label/Vetrieb: Infectious Records, PIAS
Placebo mal Ash durch England gleich My VitriolüMitnichten, auch wenn erstes Hören ü¤hnliches evoziert. Wohlgemerkt: erstes Hören. Klar bietet auch diese Band tendenziell vorlauten Glam-Rock (diesen allerdings ohne wunden Wimmerkummer) und baut haushohe Gitarrenwände teils orchestraler Natur um die derzeit so angesagten Blecheimer-Drums – also erst mal nichts Neues auf der Insel. Um so erstaunlicher, wie sich aus anfänglich einförmigen Stücken von der dunkleren Seite der britischen Gitarre allmählich packende Ohrwürmer und doppelbödige Stimmungsbomben herausschälen. Schon der Opener „Always: Your Way“ ist so ein Ding, das erst nach dem dritten Durchlauf die Kurve zum spröden Killer kriegt. Neben mehreren Songs vom gleichen Kaliber beherrschen My Vitriol aber auch den Wechselbad-Effekt zwischen frenetischem Krach und ruhig-unterschwelliger Düsternis, der einen beim fantastischen „Infantile“ elektrisiert die Wände hochgehen läßt und mit „Tongue Tied“ das spärlich bebaute Terrain des Gitarren-Instrumental um ein Exempel bereichert. Alles zusammen ist zunächst vielleicht etwas unübersichtlich, doch schleicht sich erfolgreich von hinten an und zeigt, wie es weitergehen könnte im Königreich, sollten die Manic Street Preachers weiterhin nur noch im Kohlenkeller produzieren. Nachdrücklich empfohlen.
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