My Insanitys Musik ist weder Gothic Rock noch Gothic Metal, besitzt eine starke melodische Komponente und zeichnet sich durch eine melancholische Euphonie (sic!) aus. Produziert wurde das zweite Album „Solar Child“ von Samaels Hauptkomponisten Xy, bis auf in einem Stück sind allerdings keine Reminiszenzen an Samael erkennbar. Vielmehr tendieren My Insanity in Richtung Secret Discovery, wobei die Eislebener zum Glück auf deren oft zu stark betonte Maskulinität verzichten. Konzeptionell sind My Insanity eher der Zukunft zugewandt. Die Gentechnik wird kritisch aus den verschiedensten Blickwinkeln betrachtet, aber – wie der Musik ja schon anzuhören ist – es wird durchaus auch Hoffnung verströmt. Immer wieder werden die gängigen Rock- beziehungsweise Metalstrukturen verlassen, um verspielte, ins Progressive gehende Klänge mit einzufügen, so daß manchmal recht vertrackte Rhythmen entstehen. „Mirrors“ sei hierfür als Beispiel genannt. Bleibt zu sagen, daß „Solar Child“ relativ unspektakulär ausgefallen ist. Die Aufnahme ist eher subtil und zurückhaltend, zeugt aber von musikalischem Können und besticht durch seine beherzte Eindringlichkeit. Zudem ist „Solar Child“ irgendwie anders und eigen geworden, so daß es sich durchaus lohnt, diesem schönen Album seine Aufmerksamkeit zu schenken.

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