Review
Artist: MY DYING BRIDE
Titel: The Voice Of The Wretched
- Artist: MY DYING BRIDE
- Label/Vetrieb: Peaceville, SPV
Als hätte man sich im März letzten Jahres nicht schon genug geärgert, nicht zum Peacefest gefahren zu sein, bekommt man rund ein Jahr später in Version der ersten offiziellen My Dying Bride-Live-CD (wenn man den der limitierten Auflage des Meilensteins „The Angel And The Dark River“ beigelegten Dynamo-Festival-Mitschnitt nicht mitzählt) den Beweis, daß eben jener Abend in Tilburg ein unbeschreibliches Erlebnis gewesen sein muß. Aaron Stainthorpe und seine Kollegen bewiesen an besagtem Tag ein glückliches Händchen in der Songauswahl, wovon es ganze zehn Stücke auf die mitgeschnittene Konserve schafften. Nach kurzem Intro findet die Band Einstieg mit dem „A Light At The End Of The World“-Opener „She Is The Dark“, legt mit „The Snow In My Hand“ ein Paradebeispiel für das legendäre „Turn Loose The Swans“-Album (die wahren Fans haben es als limited edition im Samtsäckchen) vor, drosselt die enorme Heaviness der ersten Songs durch herunterziehende, zermarternde Melancholie des „The Angel And The Dark River“-eröffnenden „The Cry Of Mankind“, um mit „A Cruel Taste Of Winter“ gleich wieder in die Vollen zu gehen. Wer zu Zeiten des „34.788… % Complete“-Werkes glaubte, die Zeiten harter Songs im Bühnenprogramm seien Geschichte, wird glücklicherweise eines Besseren belehrt. Nach der gefühlvollen Gänsehautnummer „A Kiss To Remember“, „Under Your Wings And Into Your Arms“ und dem aggressiven „Your River“ folgt mit „The Feaver Sea“ einer der härtesten und wütendsten Songs der Bandgeschichte, bevor das Set mit „Symphonaire Infernus Et Spera Empyrium“ beendet wird. Natürlich fehlen noch einige Knaller (z.B. das obligatorische „The Forever People“ vom Debüt „As The Flower Withers“ oder das treibende „A Sea To Suffer In“), aber dafür gibt es ja noch die neue My Dying Bride-DVD. Eingehüllt in schickes Artwork und einen authentischen, knalligen Livesound gibt es keine Ausrede, diesen lebendigen 75-Minuten-Silberling nicht sein Eigen zu nennen!
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