Die Veröffentlichungsfrequenz posthumer Muslimgauze-Alben hat in letzter Zeit merklich nachgelassen, eine gute Gelegenheit also, sich wieder einmal etwas intensiver mit dem Schaffen von Bryn Jones auseinander zu setzen. „Rock Of The Dome“ wurde bereits 1993 eingespielt, seinerzeit jedoch nicht veröffentlicht. Anders als viele andere Veröffentlichungen von Muslimgauze haftet „Rock Of The Dome“ nicht der Hang zum Fragmentarischen oder eine betont raue Produktion an, womit es den Weg, den Jones auf „United States Of Islam“ kurzzeitig eingeschlagen hatte, weiterführt. Die rollenden Drumloops sind trotz ihrer Wurzeln im nahen und mittleren Osten westlichen Ohren sehr zugänglich, wesentlich ungewöhnlicher ist jedoch, dass wenig von der Wut über die politische Situation dort, die Jones seinerzeit antrieb, zu spüren ist. Beide Teile von „Infidel Asphyxia“ lassen zwar eine gewisse Anspannung und Unruhe mitschwingen, aber der Grundtenor scheint ein versöhnlicher zu sein. So ist „Rock Of The Dome“ ein weiterer guter Ausgangspunkt für den Einstieg in das mittlerweile unübersehbare Oeuvre, der Interessierte nicht durch den Charme des Halbgaren, den Kenner an Muslimgauze zu schätzen wissen, abschreckt.
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