Mundtot
„Schatten”
(Echozone/Soulfood)
Agierten Mundtot auf ihrem Debütalbum „Spätsommer“ noch eindeutig im Fahrwasser von Fliehende Stürme, so hat die Band aus München auf dem vorliegenden zweiten Album „Schatten“ an Profil gewonnen und ihren eigenen Stil gefunden. Der Vierer hat etwas gebraucht, um den eigenen Sound markant auszuformulieren und sich freizuschwimmen. Die Gitarren sind härter geworden, der (Sprech-)Gesang aggressiver und pointierter, die Synthiesounds atmosphärischer, die Produktion druckvoller. Mundtot überschreiten Genregrenzen und mischen harten Düster-Rock mit Dark Rap. Die vier Musiker haben viel zu sagen, setzen sich kritisch mit der Gesellschaft und ihren Zwängen auseinander. Warum sie sich ausgerechnet den Namen Mundtot gegeben haben, bleibt ein Rätsel, denn sie sind alles andere als stumm. Das von den Fans via Crowdfunding finanzierte Album „Schatten“ zeigt deutlich das Potential der Band, hier wächst ein wirklich innovatives Stück deutscher Rock-Musik heran. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich die Band entwickeln wird. Anspieltipps: „Einsamkeit und Zweifel“, „Xenophobie“ und auch „Nicht so einfach“ mit seiner deprimierenden Selbstmordstimmung, die gnadenlos nach unten zieht, aber dennoch hängen bleibt.
Karin Hoog
Veröffentlicht: 05/2014
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